Tagebuch

Gruss aus der Vamos!-Halle in Lüneburg!

Wenn man in der Schweiz auf Tournée ist, und mal zwischendurch keine Vorstellung hat, dann ist man ganz einfach zu Hause.
Wenn man auf Deutschlandtour ist, dann lebt man an so einem Tag irgendwo auf der Strecke, im undefinierten «Zwischendrin»:
Ausfalltage.
- Die sind in ihrer Schöhnheit und Abenteuerlichkeit sehr wetterbedingt und ortsgebunden. An schönen Orten mit schönerem Wetter sind so Tage wie ungewollte Ferien, an wenigerschönen Orten mit nass-kaltem Wetter ist's ganz einfach verlorene Zeit. Zwar erledigt man dann so Kleinkram, wie Anrufe beantwortenn, Texte abtippen, Interviews gegenlesen, Briefe vermailen, aber in solchen Zwischenstunden was «Richtiges» zu machen, das ist irgendwie fast unmöglich. Die Zeit reicht nämlich nie wirklich, um ein Buch zu lesen, eine Ausstellung zu sichten, oder einen richtigen Ausflug zu unternehmen. Theoretisch ginge sowas natürlich schon, aber in der Praxis...?!

In seltenen Fällen haben wir Glück, sind zufällig in der richtigen Stadt, wo's zufällig eine gute Adresse gibt, die wir auch tatsächlich besuchen können, sofern zufälligerweise die zu besuchende Person Zeit hat, für so unerwartete Ausfalltagtournéekünstler.
Ja, manchmal klappt sowas! - und dann stehen wir zum Beispiel wie heute in Hannover beim lieben Werner Buss, dem besten Variétéchef, den's gibt, werden vorzüglich bewirtet, und bleiben natürlich zur Abendshow!
Das «Georgs-Palast-Variété», sprich «G.O.P. Variété», liegt inmitten der Stadt, vis-à-vis der Oper, und ist das schönste Theaterhaus seiner Art! Überall leuchten Dir Lämpchen den seidigen Weg, fesseln Dich Künstlerfotos aus alten und neuen Zeiten, Nostalgie mischt sich mit dem jungen Spirit des Hausherrn und wird von diesem glücklichen Händchen seit Jahren geführt.

Wir hatten beim Wiedersehen fast heimatliche Gefühle. Schliesslich spielten wir 2 Monatsprogramme lang in diesem Haus. Das G.O.P. ist drum immernoch «die Ausnahme» inmitten vergangener Tournéejahren. Nirgendwo sonst liessen wir uns auf Monatsgastspiele ein.
....Nur, lang ist's her: Das letzte Gastspiel in Hannover liegt 7 Jahre zurück.

Wenn Hotels nicht HOTEL, sondern PENSION heissen und wenn diese Pensionen beschönigende Attribute wie ELITE im Titel tragen, so ist das erfahrungsgemäss eher ein ungutes Zeichen...
Wenn spätnachts kein Nachtportier mehr zugegen ist und wir telefonisch einen Code übermittelt kriegen, den wir dann in einen Automaten eintippen sollen, um unsere Schlüssel zu erhalten, ist das auch eher beunruhigend.
Und wenn dann draussen auf dem Schild noch steht, dass 'in allen Zimmern sogar fliessend kalt UND warm Wasser' vorhanden ist, besteht berechtiger Grund zur Sorge!

Nun, es hätte schlimmer kommen können und es war alles da, was man zum Überleben braucht: ein Bett, eine Dusche und Frühstück.
Und dass die Türen etwas klein geraten sind, darüber kann man ja wohl hinwegsehen!

Ein Tag Luft!

Es gibt Dinge, die sind und bleiben das Beste, was es gibt!
Zum Beispiel unser Outdoortraining! Da reissen wir uns nämlich ab und zu los, hüpfen auf den nächstbesten Zug und tauschen unseren Büroalltag ein, mit stundenlangem Stapfen durch die Natur. Man redet dann über Gott und die Welt, sinniert an scheinbar festgefahrenen Tatsachen herum, findet unerwartete Ausgänge und öffnet ganz neue Tore für Morgen.

Die Seele baumeln lassen – in Zeiten, wo's eigentlich zu stressig ist und man sowas vernünftigerweise lassen sollte, gibt es eben nichts Wichtigeres, als konsequent zu nähren, an was wir glauben: Unsere treue Unvernunft!

Das war schön heute! Der Weg schlängelte sich bergwärts entlang bis zur ausgeschilderten «kleinen Kletterstelle» an deren Seilen und Anker wir uns dann ein unerwartetes Stündchen lang bis zum Kamm hochzogen.
Oben angelangt gab's Weitsicht, Seesicht und belegte Brötchen!

Jubiläumsjahr 200 Jahre Dynastie Knie

Pressetext:
Nach 241 Tournee Tagen ist der Circus Knie zurück in Rapperswil. Die 85. Saison des Schweizer National Circus geht mit vielen Superlativen in die Circus Geschichte ein. An vielen Spielorten mussten Zuschauer an den nächsten Spielort gewiesen werden, weil die Vorstellungen bereits ausverkauft waren. Zuschauer und Presse waren sich einig: Die Tournee hat dem Jubiläum 200 Jahren Dynastie Knie einen würdigen Rahmen geboten. Familie Knie, Massimo Rocchi und alle Artisten durften jeden Abend Standing Ovation für ihre Leistungen entgegen nehmen.
Auch im kommenden Jahr arbeitet der Circus Knie mit Stars aus der Schweizer Comedy Szene zusammen.
In der Deutschschweiz wird das Duo Fischbach die Lachmuskeln strapazieren. Für die französische Schweiz ist kein(e) geringere(r) als Marie-Thérèse Porchet mit auf Tournee. Sowohl das Duo Fischbach wie auch Marie-Thérèse Porchet sind bereits zum zweiten Mal mit dem Circus Knie auf Tournee.



....ach ja, - da bekommt man glatt Haiweh!