Ursus & Nadeschkin

Tagebuch

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29.09.2023

Standing Ovations im Konzertsaal z'Basel!

Standing Ovations im Konzertsaal z'Basel!

Standing Ovations im Konzertsaal vom Stadtcasino z'Basel!

IM ORCHESTER GRABEN ist einfach ein Glücksfall für alle Beteiligten!
Immer und überall werden wir alle gefeiert, und gastiert wird in den zauberhaftesten Sälen der Schweiz!
Morgen ist unsere vorläufige Derniere. Wir werden feiern, aber ungern Abschied nehmen –
...das ist jetzt schon klar!

20.09.2023

IM ORCHESTER GRABEN wurde ENDLICH aufgezeichnet!

IM ORCHESTER GRABEN wurde ENDLICH aufgezeichnet!

Wir konnten mit 8 Kameras IM ORCHESTER GRABEN @KKL Luzern aufzeichnen!

Hier im Bild:
Niki Wüthrich in Aktion, nicht als Dirigent, nicht als Symphoniker, nicht als Co-Produktionsleiter, sondern beim Livemitschnitt im Übertragungswagen direkt an der Seite unserer besten Filmregie Marcello Weiss!
Grandios!
Und WICHTIG! Denn wenn da 37 Musikerinnen und Musiker gleichzeitig loslegen, braucht man unbedingt jemanden, der nicht nur ein Textbuch, sondern auch eine Partitur lesen kann.
Dass Niki eingesprungen ist, wurde erst Tags zuvor überlegt, angefragt, entschieden und zugesagt.

Eine AD HOC Aktion!
So wie diese ganze Filmproduktion tatsächlich AUS DEM STEGREIF, innerhalb weniger Tage hochgefahren wurde!

Ganz VIELEN sei Dank:
Nebst dem Drive aller Mitwirkenden der Camerata Schweiz, der Dirigentin Graziella Contratto, dem Regisseur Tom Ryser und Ursus & Nadeschkin auf der Bühne, sind wir BEHIND THE SCENES begeistert von der Produktionsfirma B&B ENDEMOL Shine, die innerhalb weniger Tage aufgleiste, was sich andere nicht trauten, der BBM Productions, die vor Ort mit nur einem einzigen Dreh alle Aufnahmen stemmte, dem SRF, das uns doch noch einen Sendeplatz erfand, NACHDEM das ganze Projekt am 30.August wiederholt im Kübel landete und LAST BUT MOST IMPORTANT unserem eigenen Produktionsteam, Bettina Tamò & Niki Wüthrich, das uns entlang des GANZEN Wegs, mitlerweilen jahrzehntelang bei IM ORCHESTER GRABEN einfach ALLE Probleme löst, auch die NICHT Einfachen!

Dank all diesen vereinten Kräften ist seit dem 1. September klar:
IM ORCHESTER GRABEN kann an einem Freitag Abend im 2024 im Hauptprogramm auf SRF 1 in voller Länge auf Sendung gehen.

Wie wir uns freuen!
Und werden Euch dann natürlich informieren, sobald er kommt, der besagte FREITAG im 2024!

11.09.2023

im 10v10: IM ORCHESTER GRABEN

10.09.2023

Schweiz am Wochenende: AUF VERLORENEM PFOSTEN

Schweiz am Wochenende: AUF VERLORENEM PFOSTEN

Ursus & Nadeschkin, Schweiz am Wochenende 
(Gespräch: Daniele Muscionico, Bild: Alex Spichale)

Wir wissen, wie wir schön werden, wie wir reich werden, und wie es auf dem Mond aussieht. Nur eines wissen wir nicht, und ihr seid darin Spezialisten: Wie wird man lustig? 
Nadja Sieger: Sicher nicht, wenn eine KI den Sketch schreibt. Humor ist unergründlich und grundsätzlich nicht fassbar. Eine KI schafft das nicht.

Ausgerechnet Humor funktioniert doch nach Regeln, beziehungsweise Regelbrüchen. Eine künstliche Intelligenz beherrscht Regeln aber perfekt! 
Urs Wehrli: Wir sprechen hier von Situationskomik und nicht von Schreibtischhumor. Wir Clowns verstehen Humor als Kampf, wir kämpfen auf der Bühne mit dem Rücken zur Wand. Wir versuchen mit aller Kraft, etwas zu erreichen, doch wir werden scheitern. Clowns lernen nicht dazu, das macht sie so menschlich. Die Leute lieben es, wenn wir auf verlorenem Pfosten . . .(Gelächter)
Sieger: Genau das ist Humor! Urs sagt Pfosten statt Posten, weil er mit der Sprache kämpft. Könnte das KI? Ich glaube nicht! Absurder Witz ist unberechenbar.

Null zu eins gegen die KI.
Sieger: Humor ist zudem auch geschlechterabhängig. Es gibt Frauenhumor und Männerhumor . . .

Dieser Behauptung wird der feministische Teil der Leserschaft verärgert widersprechen.
Sieger: Wenn wir einen Saal voller Frauen haben, lachen die über andere Dinge als Männer. Das ist eine Tatsache. Frauen sind vielleicht sozialer, unterstützender?
Wehrli: Ui, ui, ui, ui, diese Klischees!
Sieger: Wir haben es doch erlebt: Wenn ich eine Pointe vergeige und unser Publikum ausschliesslich weiblich ist, reagiert dieses tatsächlich anders, kulanter. Ein männliches Publikum hingegen reagiert auf Fehler härter und geht schnell auf Distanz.

Zurück zum Anfang: Kann man Humor lernen?
Wehrli: Gewisse Techniken kann man lernen. Auf der Bühne muss man total uneitel sein und über sich selbst lachen können. Man darf nicht wollen, dass man im guten Licht dasteht. Man darf nicht geliebt werden wollen.

Entschuldigen Sie, aus meiner Sicht ist Komik im Fernsehen viel zu oft eine sehr eitle Sache.
Sieger: Das ist so. Aber da geht es um eine Zweidimensionalität, wie sie seit 20,30 Jahren boomt, um Stand-up Comedy. Ein Mikrofon, ein Licht, eine Kamera, eine Einstellung, mehr braucht man nicht, um Quote zu machen.

Deshalb kommen Sie im Schweizer Fernsehen nicht vor?
Sieger: Doch, wir kommen vor, aber wir produzieren meist selber mit. Unser aktuellstes Stück im Duo «Der Tanz der Zuckerpflaumen», wird im Dezember auf SRF ausgestrahlt. Die 60-Minuten Version haben wir letzte Woche, zusammen mit Marcello Weiss, fertig geschnitten.
Wehrli: Mir ist wichtig zu sagen. Wir denken im Proberaum nicht in Lachern. Wir nehmen uns beim Wort, was immer auch schon eine Komik hat. Gags pro Minute ist die Masseinheit der Comedians, uns ist die egal. Es ist nie unsere erstrangige Intention besonders lustig zu sein. Wir drehen und wenden Dinge und stellen sie auf den Kopf, weil uns dieses Andere interessiert.Sieger: Aber man muss unterscheiden: Es gibt die einen, die einfach lustig sind, und die anderen, die einfach lustige Geschichten erzählen.

Und Sie gehören in welche Abteilung?
Sieger: Wir versuchen, lustig zu sein. 
Wehrli: Im Idealfall. Wir bezeichnen uns eigentlich als Clowns, doch das Wort ist unpopulär geworden, mittlerweile nennen wir uns Bühnenkünstler. Sieger: Seit McDonald mit Werbeclown Roland McDonald rausgingt, wurde die Vielfältigkeit des Clowns eingedampft. Wenn du ein Kind fragst, was ein Clown ist, wird es den dummen August im Malbuch zeichnen: Zu grosse Schuhe, Knollennase, rotes Krausehaar… Früher gab es einen riesigen Reichtum an Clowns. Chaplin war einer, Buster Keaton, The Honeymooners, Fellini hat viele Clowns inszeniert, die vielen russischen Clowns und und und.
Wehrli: Aber es gibt die clownesken Komiker und Komikerinnen noch immer. In der Schweiz, in Frankreich, Spanien… weniger in Deutschland, das ist ein Autobahnland, da geht auch die Komik meistens geradeaus. England ist bezüglich Komik auch eher «narrow minded» und hält an der Stand up-Comedy fest. Sieger: Ein Plädoyer für zwei Clowns, zwei Australier, die im August am grossen Edinburgher Fringe-Festival aufgetreten sind: «The Umbilical (Nabelschnur) Brothers», die machen mit Video auf der Bühne eine top moderne, unglaublich coole Show, sind aber Clowns. Aber auch sie bezeichnen sich nicht so. Glücklicherweise müssen wir uns nur im Ausland erklären, was wir sind und tun. In der Schweiz haben wir als Ursus und Nadeschkin sowieso unsere eigenen Kiste.

In einer Zeit, die immer schneller nach immer Neuem giert, nehmt ihr jetzt mit dem «Orchester graben» ein Programm auf, das  XX  Jahre alt ist. Ist das eine Form des Widerstands gegen unsere Wegwerf-Mentalität?
Wehrli: Ein Programm ist wie ein grosses kreatives Gebäude. Unsere Erfahrung ist, je länger man sich in einem Haus befindet, umso mehr Räume kann man entdecken. Viele Komiker werden im Alter noch besser. Viele von den grossen Clowns haben Jahrzehnte lang dasselbe Programm gespielt.
Sieger: Wir graben und schürfen gerne. In den 36 Jahren unserer Arbeit feierten wir noch nie eine Dernière. Wir entwickeln ja unsere Programme immer selber. Zu behaupten, ein Stück sei irgendwann ganz fertig und perfekt, kam uns noch nie in den Sinn.
Wehrli: In der aktuelle Produktion geht ja nicht nur um uns Beide, sondern auch um Graziella Contratto als dritte Hauptperson und um 37 Musikerinnen und Musiker des Sinfonieorchesters Camerata Schweiz. Wenn man sich mit derselben Materie immer wieder auseinandersetzt, erreicht man gemeinsam eine ganz andere Tiefe. Am Anfang, 2008 war es bereits eine Leistung, die MusikerInnen so weit zu bringen, dass sie sich mit ihren Instrumenten im Raum bewegten und dabei gleichzeitig spielten. Viele waren überzeugt, das sei unmöglich. Heute gehen wir viel, viel weiter. Sieger: Komik ist üblicherweise nicht was man sucht in der klassischen Musik. Also gab es anfänglich viel Widerstand abzubauen. Doch diese Handbremse ist längst gelöst. Musikerinnen, die hier einspringen, sind aber durchaus irritiert und gefordert.

Ihr brecht als «Botschafter der Musik» die strenge Ordnung der klassischen Musik auf und holt sie von ihrem elitären Sockel. Müsste man mit derselben Strategie nicht auch die klassische Kunst zurück auf den Boden holen?
Wehrli: Das mache ich ja schon, ich räume seit 2002 mit meinem Soloprojekt Kunst auf. Darauf hat Graziella Contratto regiert und angeregt, dass ich mit ihrem Orchester genauso Musik aufräume. Mir war sofort klar, dass ich dafür Nadja und unseren Regisseur Tom Ryser ins Boot holen will. Dann wurde daraus eine grosse Sache!

Aufräumen? Klassik ist ja bereits ein enorm geordnetes System von Abmachungen und Werten. . .
Sieger: Genau, das war unsere Angst. Das Chaos, das wir hier stiften, ist ein Minenfeld. Wir sind übrigens längst nicht die ersten, die Komik und Orchestermusik verbinden, es gibt Vorbilder wie Loriot, Mister Bean, Victor Borge, Dudley Moore... Wobei es mir wichtig ist zu sagen: Bei uns funktioniert die Komik im zweiten Teil fast nur über die Musik! Beethovens 5. Symphonie in C-Dur, zum Beispiel, das ist Komik in der Musik!

Gute Komik ist wie teurer Wein, Beiden tut das Alter gut?
Wehrli: Man hat die Premiere und nach 30 Shows denkt man: Schade, dass die Premiere schon vorbei ist, jetzt ist es gut! Nach 60 Shows: jetzt! Und nach 100 Shows denkt man sich: Jetzt ist es noch besser!Sieger: Wir haben noch nie ein Stück in den ersten drei Jahren aufgezeichnet. Wir machen das immer am Schluss, dann ist gereift. Es ist zwar marktwirtschaftlich kompletter Nonsens, denn das Publikum will das Stück kaufen, das es gerade gesehen hat. Aber das kriegt man bei uns nicht.Wehrli: Ich staune tatsächlich immer selbst. Oft kommen Leute auf uns zu, die das Stück schon einmal gesehen haben und sagen: Das ist ja ein komplett neues Programm! Für uns ist es das nicht, es ist wie ein Baum, bei dem im Laufe der Zeit die Blätter dazu kommen, und der immer dichter und voller wird. . .
Sieger: Und dann kommt unser Regisseur Tom Ryser dazu, der daran kräftig schüttelt, damit das Überflüssige herunterfällt.  Es lohnt sich, eine Show alle 50 Vorstellungen wieder zu entrümpeln. Beim Auto machst Du den Service ja auch.

Es ist wohl so, Humor kann auch ein Kraftwagen sein und uns nach vorne bringen . . .
Sieger: Ich habe in den Neunzigern an der ETH ein Referat von Franz Hohler gehört. «Ich und die Wissenschaft» über den Zusammenhang von Lachen und Lernen. Wenn man etwas nicht versteht, lacht man dann? Kaum. Lachen heisst: Ich entspanne mich, denn ich hab’s verstanden. Lachen ist Erlösung. Das machen die Amerikaner ziemlich clever. Die machen sehr oft sehr humorvolle Referate. Sie wissen, wenn Menschen entspannt sind, lernen sie besser. Deshalb finden sie uns auch so streng in der alten Welt.

Gemeinhin sagt man, in der Schweiz geht man zum Lachen in den Keller. In Ihren Vorstellungen biegt man sich vor Lachen, warum brauchen wir dazu den Schutzraum des Theaters?
Sieger: Das verstehe ich auch nicht, schade!Wehrli: Ich weiss gar nicht, ob das wirklich noch stimmt, das hat sich zum Guten verändert. Wir sind in vielen Lebensbereichen lockerer, liberaler und entkrampfter geworden. Sogar in der Politik. Sieger: Ich finde nicht, dass jeder Politiker, jede Politikerin ein Entertainer sein muss. Teils geht das auf Kosten der Würde. Es gibt viele, denen es nicht liegt, auf der Bühne im Licht zu stehen, aber sie sind richtig gut im Betrieb und dort sehr wertvoll.

Die SVP macht lustige Wahlvideos und schwingt mehr oder weniger elegant die Tanzbeine, Bundeskanzler Scholz mit Augenklappe zeigt sich als heroisches Opfer des «Fluch der Karibik». Wann ist Humor nur noch Blödsinn? 
Wehrli: Das ist natürlich Flucht nach vorne. Aber es ist zum Beispiel auch unter Schweizer Intellektuellen inzwischen cool geworden, einfach gestrickte Komik eines geschätzten Kollegen, der hier nicht genannt werden soll, zu mögen.
Sieger: Nach wie vor hat man aber besonders in der Schweiz sehr grosse Angst davor, ausgelacht zu werden! Lachen kann auch hoher Status sein und Dich entwerten. Aber wenn sich Lachen durch Verbundenheit auszeichnet, hat es eine heilende und wertvolle Komponente, die nach wie vor total unterschätzt wird. Man stellt ja gerade fest, dass an Schulen das Fach Glück unterrichtet werden soll. Das hat mit Lachen sehr viel zu tun.
Wehrli: Grundsätzlich finde ich, man muss verstehen, dass man weiterkommt, wenn man die Ernsthaftigkeit ab und zu bricht. Es ist nicht so, dass es hier das Leben gibt, und dort die Komik. Komik als Teil des Lebens zu betrachten, scheint mir richtiger. 

04.08.2023

Im Orchestergraben 2023 Beethoven, Ludwig... Fun!

Im ORCHESTERGRABEN zum letzten Mal auf Tour – einen ganzen September lang!
Der Vorverkauf läuft AB JETZT!
https://orchestergraben.ch/

06.09.2023 @ Kurtheater Baden 19:30 Uhr
07.09.2023 @Tonhalle Zürich 19:30 Uhr
08.09.2023 @Tonhalle Zürich 19:30 Uhr
09.09.2023 @ Casino Bern 19:30 Uhr
10.09.2023 @ Casino Bern 18:00 Uhr
13.09.2023 @ KKL Luzern, Konzertsaal 19:30 Uhr
14.09.2023 @ KKL Luzern, Konzertsaal 19:30 Uhr
23.09.2023 @ Tonhalle St. Gallen 19:30 Uhr
29.09.2023 @ Stadtcasino Basel, Konzertsaal 19:30 Uhr
30.09.2023 @ Stadtcasino Basel, Konzertsaal 19:30 Uhr

Trailer: Im Orchestergraben 2023 Jetzt riitet Sie doch nöd immer uf dem erschte Satz ume!