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Dezember November Oktober September August Juli Juni Mai April März Februar Januar29.09.2013
Finissage in Isny
Heute trat Ursus bei der Finissage seiner Ausstellung im Schloss in Isny auf. Ein toller Abschluss einer toll organisieren und präsentierten Ausstellung mit Ursus Bildern, bei der, wie es scheint, halb Isny vom Aufräumfieber angesteckt wurde:
Vorträge, Workshops & diverse Aufräumaktionen begleiteten die Ausstellung.
> Hier der Link zur Finissage
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27.09.2013
Adiö dicker Gelber! - ein kleiner Nachruf
Nach 10 Jahren müssen wir ihn eintauschen - unseren liebgewonnenen gelben Ford Transit.
«De Bus», der schon bei Tempo 120km/h wie ein ausgewachsener Traktor brummte, hat uns viele viele Kilometer auf Tour begleitet, und uns oder unsere Technikcrew immer zur rechten Zeit in den diversen Theatern abgeliefert. Dass er jetzt - nach nur 160'000km gehen muss, ist wohl auch ein bisschen unsere Schuld:
Gefüllt mit den Produktionen WELTREKORD und SECHSMINUTEN musste er sehr sehr oft mit grenzwertigem Maximalgewicht rumkurven, und hätte auch nur einer oder eine von uns ein paar Kilos zugelegt, man hätte uns vor offizieller Stelle augenblicklich aussteigen und ein paar Materialsäcke über Board werfen lassen!
Im September hätten wir ihn vorführen müssen, ausgerechnet ihn! Dabei wirkte unser Bus lieber im Hintergrund, und überliess das mit dem Vorführen vor allem uns.
Wir haben ihn darum seine Ruhe gelassen. Er musste sich nicht beim Strassenverkehrsamt vorführen lassen, aber darum heisst es jetzt auch: «Adiö dicker Gelber! Machs guet, und schreib uns mal ne Postkarte aus Afrika!»
24.09.2013
fertig gepackt und zwischengelagert
Seit heute sind wir gerüstet und startklar für unsere erste SECHSMINUTEN Tournée nach Deutschland.
Unser ganzes Material ist neu sortiert, die Texte sind übersetzt, die Scheinwerfer revidiert, die Kostüme gewaschen, das Konfetti nachgeladen, die Effektbrillen durchgezählt, ja sogar ein neuer Tourbus ist bestellt und unterwegs!
...und weil dieses neue Auto jetzt doch noch gar nicht da ist, wird unser komplettes Material im Casinotheater kurzfristig zwischengelagert.
Martin Höher (Schwarzes T-Shirt, Jeans und mit Seitenscheitel) sei Dank!
Übrigens: Martin Höher ist der äusserst fitte Haustechniker vom Casinotheater Winterthur, wirkt hier mit ostdeutscher Präzision, und ist nicht, wie's auf dem Foto den Anschein macht, einfach der kleine Bruder von unserem Gerrit (Schwarzes T-Shirt, Jeans und ohne Seitenscheitel, dafür aber mit Uhr).
23.09.2013
Ursus bei Galileo
Damit es Ursus nicht langweilig wird, währenddem Nadja kleine Gespenster synchronisiert, räumt er ab und zu wieder ein paar Dinge auf. Hier ein schöner Bericht über die Aufräumaktion im Autokino München, der gestern bei GALILEO auf PROSIEBEN zu sehen war. Kombiniert mit dem sehenswerten schwedischen Sortierkünstler Michael Johannson. HERRÄNG!
22.09.2013
© Sonntagsblick: Emil & Nadeschkin
© Sonntagsblick; 22.09.2013
«S’Chline Gspängst göisst uf Mundart vil schöner»
Emil Steinberger (80) und Nadja «Nadeschkin» Sieger (45) sind die heimlichen Stars im neuen Kinderfilm
Sie verbinden zwei Generationen Komik: Emil und Nadeschkin über Humor, ihre Kinder und die Liebe zum Dialekt.
Altert man besser, wenn man viel lacht?
Emil Steinberger: Das könnte ein Grund sein. Wenn jemand viel lacht, ist er ja nicht blöde. Er nimmt in seinem Lebenslauf wahr, dass etwas lustig ist.
Nadja Sieger: Es gibt Leute, die sich bei einer langen Warteszene am Schalter aufregen und es gibt andere, die darüber lachen. Zweitere altern zwar genauso, nur fröhlicher.
ES: Wir als Komiker empfangen so viel Positives von unserem Publikum. Wenn ich das Gefühl habe, eine Grippe sei im Anzug, gehe ich auf die Bühne und zack: Ich bin wieder gesund.
Die Lacher der Kinder hören Sie bei Ihrer neusten Zusammenarbeit aber nicht. Sie leihen der Mundartfassung des Kinderfilms «S'Chline Gspängst» Ihre Stimmen. Warum?
NS: Ich habe das Buch von Otfried Preussler schon als Kind geliebt. Es war für mich sofort klar, dass ich dieses Gespenst mit meinem Schreien und Singen, mit Glucksern und Lachen zum Leben erwecken wollte.
ES: Zum Glück gibt es eine Mundartfassung! Leider herrscht vermehrt die Meinung, dass es dies heute nicht mehr braucht. Die Kinder würden so viel deutsches Fernsehen schauen, dass sie die Mundartfilme nicht mehr wollen.
NS: Ich käme ja im Leben nicht auf die Idee, meinem Sohn Märchen auf Hochdeutsch zu kaufen. Wenn es überhaupt etwas zu hören gibt, dann nur auf Dialekt. Und: «S’Chline Gspängst» göisst auf Mundart doch vil schöner!
Wie hat Ihrem Sohn Sid «S’Chline Gspängst» gefallen?
NS: Er kannte Kino oder Fernsehen bisher überhaupt nicht. Wir lassen daheim nicht das i-Pad Babysitten, wie viele andere. Deshalb hat ihm das Kino richtig imponiert. Aber er hat wohl nicht gemerkt, dass das kleine Gespenst die Stimme von mir hat.
Ihr Sohn ist bald dreijährig, Ihre Kinder Herr Steinberger sind längst erwachsen. Ihr Erziehungsleitsatz?
ES: Nadja macht das mit ihrem Sohn sehr gut, das durfte ich mitverfolgen. Ich staunte, wie gut er am Tisch essen kann. Nadja hat einen Erziehungsstil entwickelt, der wirklich massgebend sein könnte. Als Sid einmal die Treppe runtergefallen ist, blieb Nadja ruhig. Sie ist das Gegenteil einer ängstlichen Mutter. Sie lässt ihren Sohn sich in das Leben hineinstürzen. Toll!
NS: Ich teile mir die Erziehung mit meinem Partner. Unser Sohn lernt nicht theoretisch, was es bedeutet, wenn etwas heiss ist. Wir trauen ihm viel zu. Jetzt im Sommer hat er uns mit beim Grillieren geholfen. Da muss man schon aufpassen, aber ich mag nicht hysterisch schreien: Weg, weg! Er soll mit Feuer umgehen lernen. Wer nicht weiss, was ein Feuer ist, lebt gefährlicher.
Emil, als Sie Vater wurden, war es noch nicht üblich, dass sich ein Paar die Erziehung des Kindes teilt. Hätten Sie sich dies gewünscht?
ES: Klar, war die Kinderbetreuung früher allgemein eher bei der Frau. Aber ich war kein Vater, der nie etwas gemacht hat, sich abends an den Tisch setzte und auf die Suppe wartete. Ganz im Gegenteil!
Zusammengezählt stehen Sie beide seit 86 Jahren auf der Bühne. Haben Sie sich eigentlich nie ein bürgerliches Leben gewünscht?
ES: Das wäre mir nicht in den Sinn gekommen und zum Studieren hatte ich keine Zeit. Ich hätte keine Sekunde lang wieder als Postbeamter arbeiten wollen. Mein Motor ist seit 60 Jahren der gleiche: Ich will die Menschen unterhalten.
NS: Ich geniesse grosse Freiheiten, aber natürlich gibt es auch hier die Schattenseite. Ich bin immer selbst schuld, wenn mir etwas nicht gut gelingt. Ich kann auf keinen Chef hässig sein.
Wie ist es, wenn Sie traurig sind und trotzdem den Clown geben müssen?
ES: Sobald die Scheinwerfer an sind, ist man nicht mehr betrübt.
NS: Wenn ich traurig bin, gleiche ich mir überhaupt nicht. Die Leute auf der Strasse erkennen mich nicht. Sie sagen, die lacht ja gar nicht, das kann nicht die Nadeschkin sein.
ES: Aber auch ein Clown darf ein trauriger Mensch sein. Im Kunstmuseum Bern stand ich vor einem Bild eines solchen Clowns und alle um mich herum fragten sich, warum er weint. Da hätte ich fast losgeschrien: Ja was ist auch los mit euch? In so einem Zirkus in Spanien kannst du dir ja vorstellen, wie du da krampfen und tun musst. Das ist nicht lustig.
Wollten Sie eigentlich nie in Rente gehen, Emil?
ES: Ach, den Punkt habe ich ja total verpasst (lacht). Mein Schaffen ist ein Privileg, es geht einfach weiter.
NS: Ich hoffe sehr, dass ich die Spielfreude so wie er beibehalten kann. Und da sind wir mit Ursus und Nadeschkin auf einem sehr guten Weg.
Am 26. September kommt «S'Chline Gspängst» mit den Stimmen von Emil und Nadeschkin in die Schweizer Kinos.
Der Kinderbuchklassiker
Dieses Märchen kennt jedes Kind: «Das kleine Gespenst» ist eines der erfolgreichsten deutschen Kinderbücher. 1966 veröffentlichte Otfried Preussler (1923– 2013, «Räuber Hotzenplotz», «Die kleine Hexe») die Geschichte vom netten Gespenst, dessen grösster Wunsch es ist, einmal am Tag durch die Burg Eulenstein zu geistern. Seither wurde es in 50 Sprachen übersetzt und drei Millionen Mal verkauft.
...hier gehts direkt zum Interview
(Interview:Cinzia Venafro, Foto: Siggi Bucher)