Tagebuch

Alle freuen sich! Denn dieser gelbe Zettel klebt seit einer Woche über dem Ticketschalter in Zürich: der künstlerische Direktor Fredy Knie freut sich über den Zuspruch, der seine Programmzusammenstellung lobt, der Technische Direktor Franco Knie freut sich über sichere Einnahmen, die Artisten freuen sich über ein volles Zelt und die Mitarbeiterinnen der Kasse freuen sich, denn für sie bedeutet das «Ausverkauft»-Schild konkret mehr Freitage: Es bleibt nämlich in dieser Zeit nur noch ein Schalter statt vier offen.
Alle freuen sich... ausser den Zuschauern, die hier am letzten Tag in Zürich noch anstehen: Angie hat Kassendienst. Auch sie arbeitet und lebt schon ein Leben lang im Zirkus und trat früher als Nummerngirl und Hochseilartistin auf.
Heute muss sie den vergeblich anrennenden Zuschauern erklären, dass es nun wirklich keine Karten mehr gibt, dabei hätte sie viel Spannenderes parat: Unglaubliche Geschichten fahrender Artisten aus früheren Zeiten, Fotos aus aller Welt und das eigene erlebte Zirkusschicksal.
Viele unscheinbare Menschen erledigen tausend kleine, aber wichtige Arbeiten im Zirkus Knie, dabei waren sie selber einst «Stars in der Manege».

Jetzt, wo sich der Zirkus in Zürich bald verzieht, kommt das schöne Wetter.
Und währenddem die zweitletzte Vorstellung spielt, wird vor unserem Garderobenwagen bereits die Ponyarena abgebaut. Schon werden Teppiche versorgt und unzählig viel Kleinmaterial verschwindet, nicht wie von Geisterhand, nein, die Heinzelmännchen sind hier wie immer die Polen und Marokkaner. Nadesch hat solange Zeit, um von der Abbauarbeit Fotos zu machen und Ursus gibt im Hintergrund wieder einmal ein Interview. Denn das ist unser Job! Morgen früh werden wir als Zugpferdchen, mit unseren Kartonpferdchen, verkleidet als Flusspferde mit der Rheinfähre von Klein- nach Grossbasel verfrachtet.... hin und her, zusammen mit den dazugehörigen Journalisten und ihren Kameras, zwecks Pressekonferenz.

Schweinerei!
Leider hat sich beim gestrigen Tagebucheintrag ein kleiner Fehler eingeschlichen.
Das Wort «Nilpferde» ist mit «Hängebauchschweinchen» zu ersetzen.
Wir bitten um Verständnis.

Nach dem neuen Pony, nach zwei neuen Giraffen (im Kinderzoo Rapperswil) und zwei neuen Kamelen sind es diesmal zwei kleine Nilpferde, die das Licht unserer Zirkuswelt erblickten...
..und wir Stadtkinder staunen immer wieder über die Wunder der Natur! Wer hätte schon gedacht: Nilpferde sind am Anfang kaum grösser als Meerschweinchen!

Da sie beim Gruppenbild der Königsbilder vom 26.5. fehlte, darf sie uns jetzt hier ganz allein mit ihrem Charme verzaubern:
Hannah ist das jüngste, zarteste und immer fröhliche Mitglied im Kreise der coolen Breakdancer.
Die kleine Fee besitzt die einzigartige Gabe, selbst die «härtesten Jungs» in liebevolle, verspielte Onkels zu verwandeln! Hannahs Lachen ist unschlagbar!
Hier im Bild übt sie gerade den typische Hip Hopper Gruss ihres Vaters Szilard.